Publishers could decide to turn off their archives

Publishers, their revenues squeezed at least in part by loss of subscriptions as a result of open-access policies, [could] decide to cut costs by turning off access to their archives.

Dies ist zwar nur die maßlose Drohung eines Einzelnen (Rudy Baum: Socialized science Chemical & Engineering News, September 20, 2004), zeigt aber die Bandbreite der möglichen Zukunftsszenarien. [via Cites & Insights]

Cologne Summit on Open Access Publishing

Gut, das ich einen Web Monitor auf die ZB Med News angesetzt habe… So ist mir nicht entgangen, dass die ZB Med Köln heute früh den „Cologne Summit on Open Access Publishing“ am 7. und 8. Dezember 2004 ankündigte. Wie ich finde hat Herr Korwitz da ein faszinierendes Programm mit hervorragenden Rednern zusammengestellt. Vertreter aus Wissenschaft, Verlags- und Bibliothekswesen kommen zusammen, um das Thema des freien Online-Zugriffs auf wissenschaftliche Fachartikel zu diskutieren. Weitere Informationen zum „Cologne Summit on Open Access Publishing“ finden Sie auf der Summit-Homepage. Ganz nette Webseite, aber diese blinkenden Navigationsbildchen sind doch schon länger out, oder? Registrierungs-Deadline ist zwar der 15. November, aber die Anzahl der Plätze ist begrenzt, also heute noch das Formular abschicken!

STM Publishing – at the Crossroads?

From paper subscription to database licensing
Die Vorträge der Konferenz STM Publishing – at the Crossroads? Challenges and Responses der International Association of STM publishers in Frankfurt (irgendwie an mir vorbeigegangen) sind nun online. Die Artikel sind ein Muß für jeden, der mit Verlegern diskutieren und ihre Argumente kennenlernen möchte.

  • Peter Banks (Verleger der ADA) versucht, das NIH-Proposal in der Luft zu zerpflücken. Nicht nur, dass es die falsche Idee zur falschen Zeit am falschen Ort sei, es führe zu Politisierung, Verfälschung und Zensur der wissenschaftlichen Forschung und verführe Patienten zu gefährlichen Therapieformen. Zeitschriften können alleine überhaupt nichts bewirken, deswegen sei Open Access falsch. Das eigentliche Problem sei neben dem NIH die fehlende Literacy der Leser.
  • Ein Mr. Harris (wohl vom UK-Committee on Publishing) gab einen kurzen Überblick, warum und wozu das Kommittee entstanden war. Im November wird die Antwort der Regierung auf die Kommittee-Vorschläge erwartet.
  • Derk Haank beglückt die ganze Welt: Alles, alles wird besser dank Springer und dem Übergang von „paper subscription to database licensing“. Der Nachteil des Open Choice Modells sei, dass die Komplexität in der Kundenbeziehung sprunghaft ansteigt. Während jetzt 3,6 Mia. € von 30.000 Bibliotheken eingenommen werden, sind es demnächst 1,2 Mio. Artikel mit vielleicht ebensovielen Autoren, die „bezahlen“ müssen. Er schlägt statt des Open Acess Modells (Changing money flow from libraries to research) das „database licensing model“ vor. Vorteile: unlimited access and self-archiving. Springer sei es egal, was am Ende herauskommt, da Springer neutral sei. Der Kunde solle entscheiden.
  • Deanna B. Marcum, Associate Librarian for Library Services der Library of Congress, hielt den versammelten Verlegern mutig vor, dass Bibliotheken durch das Copyright die Möglichkeit gegeben werden muss, auch digital zu archivieren: Publishers have little incentive to invest in preserving works with diminishing financial value.
  • Ian Rowlands berichtete über eine interessanten international opinion survey des Centre for Information Behaviour and the Evaluation of Research, London, unter Autoren. Generell wissen viele nicht, was Open Access ist, und wollen auch nicht viel dafür bezahlen. Manche meinen gar, es wäre ihr Karriereende.

subito-Kommentar zum neuen Urheberrecht

Den Kommentar finden Sie hier. Interessant (eine Bestätigung von Herrn Kämper’s Kommentar): Der Faxversand in elektronischer Form, d.h. von PC zu PC, wäre zulässig.

Nachschlag: subito weist in seiner Klageerwiderung vom 18.10.2004 (S.47) ausdrücklich auf diese „Nische“ hin:

Sobald der Beklagte zu 2. das im Aufbau befindliche DRM-System eingeführt hat, wird das Produkt, das der Kunde auf elektronischem Weg erhält, in seinen Nutzungsmöglichkeiten nicht mehr von einer Fotokopie unterscheidbar sein, die auf dem Postwege eintrifft. Sogar jedes Telefax wird dann umfangreicher verwendbar sein, weil moderne Geräte über Speicher- und Weiterleitungsfunktionen verfügen.