Die Deutsche Nationalbibliothek (DNB), die TIB – Leibniz-Informationszentrum Technik und Naturwissenschaften und der Börsenverein des deutschen Buchhandels haben eine gemeinsame Erklärung zum Einsatz von KI im Publikationswesen abgegeben. Darin betonen sie die Bedeutung einer verantwortungsvollen und urheberrechtskonformen Nutzung von KI.
Forschungsdatenzentrum Gesundheit eröffnet
Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) hat das am Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte eingerichtete Forschungsdatenzentrum Gesundheit (FDZ Gesundheit) offiziell eröffnet. Das FDZ Gesundheit soll für Forschende die zentrale Infrastruktur für Gesundheitsdaten sein und bietet zunächst Zugang zu Abrechnungsdaten aller gesetzlich Versicherten sowie ab Oktober 2026 auch zu Daten aus der elektronischen Patientenakte unter gleichzeitiger Wahrung hoher Datenschutzstandards.
Hier gibt es mehr Informationen: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/presse/pressemitteilungen/forschungsdatenzentrum-gesundheit-eroeffnet.html
Livivo integriert Preprints in die Recherche
das ZB MED-Suchportal LIVIVO bietet ab sofort die Möglichkeit, gezielt nach Preprints zu recherchieren. Damit reagiert LIVIVO auf die wachsende Bedeutung von Preprints in der wissenschaftlichen Kommunikation und unterstützt Forschende mit noch aktuelleren Informationen – bevor diese in Journals erscheinen.
Die Preprints sind klar gekennzeichnet und direkt verlinkt. Mit der Integration von Preprints hat LIVIVO auch seine Filterfunktionen erweitert. Nutzer:innen können ihre Literaturrecherche nun gezielt auf Preprints eingrenzen oder diese ausschließen, je nach Bedarf und Fragestellung.
Mehr Informationen finden Sie unter https://www.zbmed.de/ueber-uns/presse/neuigkeiten-aus-zb-med/artikel/livivo-integriert-preprints-in-die-recherche
GMS Medizin – Bibliothek – Information
GMS Medizin – Bibliothek – Information, Jahrgang 25 (2025)
Issue 1: Dritter Ort für die Wissenschaft – Lernortkonzepte für Forschung und Lehre
- Editorial: Dritter Ort für die Wissenschaft – Lernortkonzepte für Forschung und Lehre / Reimann I. – GMS Med Bibl Inf. 2025;25(1):Doc13 (2025-09-19)
- Fachbeitrag: Dritter Ort für die Wissenschaft: Online-Umfrage zum Lernort in Bibliotheken/ Albers M, Wibker K, Weiner O, Reimann I, Ostrzinski U. – GMS Med Bibl Inf. 2025;25(1):Doc12 (2025-09-19)
- Fachbeitrag: Okay wir richten es ein bisschen schön und gemütlich ein.“ – die Bibliothek der Medizinischen Hochschule Hannover als Dritter Ort / Klein LJ, Bauch E, Schmiel M. – GMS Med Bibl Inf. 2025;25(1):Doc11 (2025-09-19)
- Fachbeitrag: Die neue Teilbibliothek Medizin der Universität Augsburg: Ein Raum für Lernen, Lehre und Austausch / Krause E, Jaeger B, Kusser N, Schindler C. – GMS Med Bibl Inf. 2025;25(1):Doc10 (2025-09-19)
- Case Report: Ein Raum für eine Fakultät: Die Medizinbibliothek Göttingen als Dienstleisterin für Studium, Forschung, Lehre und Beruf / Härter D. – GMS Med Bibl Inf. 2025;25(1):Doc09 (2025-09-19)
- Fachbeitrag: Zukunft Bibliothek: Open-Library-Strategien am Beispiel der Universitätsbibliothek Mainz / Hoyer S, Ahanda A, Schweizer S, Seitz C. – GMS Med Bibl Inf. 2025;25(1):Doc08 (2025-09-19)
- Fachbeitrag: MINTspace in der Universitätsbibliothek Kiel / Radke JW, Rudnik J. – GMS Med Bibl Inf. 2025;25(1):Doc07 (2025-09-19)
- Fachbeitrag: Räume neu gedacht – Erfolgsmodell Teaching Library. Multimediales Lernen für wissenschaftliches Arbeiten / Becker-Haumann AH. – GMS Med Bibl Inf. 2025;25(1):Doc06 (2025-09-19)
- Fachbeitrag: Aufbau eines Digital Learning Space an der IU Internationale Hochschule / Hoffmann K. – GMS Med Bibl Inf. 2025;25(1):Doc05 (2025-09-19)
- Fachbeitrag: Systematische Literaturrecherche im Blended-Learning-Format: Ein didaktischer Ansatz aus der Hochschullehre in einem Pflege-Bachelorstudiengang / Hirt J, Vetsch J, Vogt M, Nordhausen T. – GMS Med Bibl Inf. 2025;25(1):Doc04 (2025-09-19)
- Mitteilung: Aus der AGMB / Jirausch C. – GMS Med Bibl Inf. 2025;25(1):Doc03 (2025-09-19)
- Mitteilung: Mitteilungen aus der Arbeitsgemeinschaft Evidenzbasierte Medizin der AGMB / von Gernler M, Krause E, Dressler C. – GMS Med Bibl Inf. 2025;25(1):Doc02 (2025-09-19)
- Bibliografie: Medizinbibliothekarische Bibliografie 2024 / Weiner O. – GMS Med Bibl Inf. 2025;25(1):Doc01 (2025-09-19)
Diskussionspapier für ein neues Förderverfahren für wissenschaftliche Publikationen
Eine Arbeitsgruppe der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina schlägt ein neues Finanzierungsprinzip für das wissenschaftliche Publikationswesen vor. Angesichts der Fehlentwicklungen und Kommerzialisierung des wissenschaftlichen Publikationswesens, sollen Publikationen in ein nicht gewinnorientiertes Umfeld überführt werden. Das Publikationsverfahren soll eigenverantwortlich im Betrieb und Finanzierung durch wissenschaftliche Institutionen organisiert und durchgeführt werden. Ziel ist eine deutliche Kostensenkung und Sicherstellung einer breiten Zugänglichkeit nach dem Prinzip des Diamond-Open-Access.
„Scientifically justifiable“ – ein Schlagwort und seine Folgen
The Two-Word Phrase Unleashing Chaos at the NIH – The Atlantic
In einem kürzlich erschienenen Artikel im Atlantic wird das kleine, aber folgenschwere Schlagwort „scientifically justifiable“ beleuchtet. Ursprünglich prägte es die Trump-Regierung in den USA als Kriterium für Forschungsförderung. Der Vorwurf: Forschung, die Themen wie systemischen Rassismus oder Genderidentität behandelte, sei nicht „wissenschaftlich gerechtfertigt“ und damit nicht förderungswürdig.
Für Bibliothekar*innen ist dieser Diskurs spannend, weil er zeigt, wie sehr Sprache und Politik den Zugang zu Wissen prägen können. Wenn bestimmte Forschungsbereiche per Definition als „nicht gerechtfertigt“ ausgeklammert werden, verschwinden sie nicht nur aus den Fördertöpfen, sondern langfristig auch aus Publikationslandschaften, Datenbanken und Bibliotheksbeständen.
Besonders brisant: Im August 2025 griff auch der aktuelle NIH-Direktor Jay Bhattacharya den Ausdruck „scientifically justified“ wieder auf. Damit wurde deutlich, dass solche Formulierungen nicht nur rhetorische Floskeln sind, sondern steuernde Wirkung auf die Forschungslandschaft entfalten können – mit Konsequenzen für das, was wir als Bibliothekarinnen unseren Nutzer*innen an Literatur und Daten anbieten können.
Ein Beispiel: Die Datenbank PubMed, die eng mit der NIH verbunden ist, spiegelt stets die Forschung wieder, die gefördert und publiziert wird. Wenn bestimmte Themenfelder gar nicht erst gefördert werden, finden sie folglich auch weniger Eingang in PubMed. Für uns heißt das: Nutzer*innen stoßen womöglich auf Leerstellen in der Literatur, die nicht wissenschaftlich begründet, sondern politisch erzeugt sind.
Umso wichtiger: Das Projekt OLSPub von ZB MED –> OLSPub | ZB MED – Informationszentrum Lebenswissenschaften