Mit dem PDA am Krankenbett

Aus einer Pressemitteilung des IDW: Seit Anfang des Jahres bietet die Zweigbibliothek Medizin der Universitäts- und Landesbibliothek Münster einen neuen Service an, der das Erscheinungsbild von Ärztinnen und Ärzten in den Uni-Kliniken nachhaltig verändern könnte. In Zukunft könne man sie nicht mehr nur am traditionellen Stethoskop erkennen, sondern ebenso an einem kleinen Handheld-Computer, dem so genannten PDA (Personal Digital Assistant). Das Spektrum der bereitgestellten Informationen reicht von Nachschlagewerken über Arzneimittelverzeichnisse und -interaktionen, Kodierungen bis hin zu Fachzeitschriften und Wissensdatenbanken.
Dass „das Angebot ständig weiter ausgebaut werden soll“ kann wohl nur eine Übertreibung des Marketings sein, das nichts von den Geburtswehen eines jeden neuen Bibliotheksservices weiß 😉

MedPilot auf der eigenen Website

Silke Schneider meldet in der Liste medibib-l: Seit wenigen Tagen ist es moeglich, ein MedPilot-Sucheingabefeld direkt auf der eigenen Website zu installieren. Wenn Sie Ihren Nutzern diesen Service anbieten moechten, dann fuegen Sie einfach den folgenen HTML-Quellcode auf Ihrer Website ein.
In der Tat bietet die Meta-Suche einen schönen Überblick über die Verteilung der Literatur in den einzelnen Datenbanken, alleine die anschließende Volltextbestellung (die ja der eigentliche Clou ist) ist zu Köln-lastig, als dass man Sie in der eigenen Bibliothek anbieten wollte. Der Link zur EZB hat keine Ampel, ist also try+error. Der Link „externen Datenbanken“ bietet zwar einen schönen Direkteinstieg in die subito-Bestellung, hat aber manchmal auch seine Makel. Hier würde sich die Nicht-Kölner Medizinbibliothek einen Link in ihr eigenes Bestellsystem (JASON, GBV-direkt etc) wünschen – natürlich mit vorheriger Kontrolle des Bestands vor Ort…

Klinische Studien ohne Impact?

Aus einer Lecture von John Marburger, Director of the U.S. Office of Science and Technology Policy (OSTP): „Some of the same cultural biases regarding appropriate research outputs may exist in the peer review process for evaluating clinical grant proposals. I am not sure what the cure is, but one symptom that needs to be addressed is the relatively lower impact of clinical research papers on clinical practice compared with the impact of basic science research papers on the course of scientific research. Gesehen in den Open Access News

Elsevier permits postprint archiving

Elsevier now permits important kinds of postprint archiving. Authors may post the final editions of their full-text Elsevier articles to their personal web sites or their institutional repositories, but not to repositories elsewhere. The OA edition must be author-made, not Elsevier’s PDF or HTML, and must include a link either to the journal’s home page or the article’s DOI. Stevan Harnad announced the good news to multiple listservs, based on an email from Karen Hunter, Elsevier’s Senior VP for Strategy. Gesehen in den Open Access News
Ich kann’s noch nicht so richtig glauben, da Elsevier auf seiner eigenen Website eine deutlich eingeschränktere Erklärung abgibt, die ein offenes Web-Angebot ausschließt: Elsevier’s copyright policies permit authors to use their own articles in a variety of ways: for teaching; in preparing revised and expanded new works (e.g. books); by making copies for their research colleagues; by posting the pre-print version of their articles widely, including on Web-based pre-print servers; and by posting the final version on their institutions‘ Intranets or other secure networks („selfarchiving“).“

Patienten fühlen sich für ihre eigene Gesundheit verantwortlich

Vier von fünf Erwachsenen suchen auf eigene Faust nach Informationen rund um Gesundheit und Krankheit. Das zeigt eine Studie der Bertelsmann Stiftung. Mehr als ein Drittel der Befragten sammeln schon vor dem Arztbesuch Informationen und lassen diese in das Gespräch mit dem Arzt einfließen. Die Studie der Bertelsmann Stiftung belegt, dass das Interesse an gesundheitsrelevanten Informationen stark ausgeprägt ist. Der Großteil der Patienten bezieht sein medizinisches Wissen aus Zeitungen und Zeitschriften (66 Prozent). 40 Prozent suchen im Internet. [Wieviele in der Bibliothek suchen, erfahren wir leider erst Ende des Jahres, wenn die Studie erscheint.]Print- und Online-Medien bieten zwar eine Fülle an Gesundheits-Informationen; ob die Informationen aber verlässlich sind, können Laien oft nicht erkennen. Eine Qualitätssicherung fehlt. „Aufgabe der Gesundheitspolitik sollte es sein, den Versicherten verlässliche Quellen [Bibliotheken!] zu nennen“, fordert Melanie Schnee. Die Informationen müssten nicht nur korrekt sondern auch leicht zugänglich und verständlich sein. Nur ein aufgeklärter Patient könne Versorgungsleistungen bewusst in Anspruch nehmen und gezielt vorbeugen.