Santander 3

Heute fing die eigentliche Konferenz mit den wissenschaftlichen Vortraegen an. In der Plenary Session sprach Valentina Comba ueber „Communication: the digital world’s keyword“ und Les Grivell machte Werbung fuer e-Biosci und Oriel. Haengengeblieben ist mir vor allem die Begruessung durch Valentia als „distinguished colleagues“ und der EU-gefoerderte Versuch vom EMBL, eine Verlinkung zwischen Text- und Faktendaten zu schaffen (und ich dachte, das haette PubMed schon getan …).

Spaeter folgten vier parallele Sessions, von denen eine Grivell’s Hinweis auf die Notwendigkeit der Genominformationen aufnahm und direkt in der Einfuehrung forderte: „Librarians should know how to search key genetic information databases.“ Punkt. 😎 Diese neue Spezies bekam dann auch noch direkt einen Namen verpasst: „Biolibrarians“

Ulrich Korwitz fuehrte dann mit seinem Vortrag ueber German Medical Science als weiteres Zukunftsmodell quasi den „Editorial Librarian“ ein, der im Auftrag von Fachgesellschaften deren Kongresse und Zeitschriften publiziert. Nach der DFG-Foerderung wird GMS auf eigenen Fuessen stehen (muessen), aber voraussichtlich nicht mehr als 300 € pro Artikel verlangen. Er sucht noch 5 Bibliotheken, die eine von ihm entwickelte Software testen wollen, mit der jede Bibliothek Zeitschriften veroeffentlichen kann.

Santander 2

Waehrend die Educational Courses von Montag bis Mittwoch liefen, startete die Konferenz am gestrigen Mittwoch mit der opening reception. Fernando Rodriguez Alonso, Past Director of Bireme (Brazil), wo die naechste EAHIL-Konferenz gemeinsam mit der Internationalen Tagung der Medial Librariesstattfinden wird, gab ein „Older Statesman Statement“ ueber Old and new challenges on information Management. Die Information, die einst eine Quelle der „Power“ darstellte, ist nun eine Quelle der Konfusion geworden. Rueckblickend auf sein langes Arbeitsleben stellte er fest, dass Informationen zwar explosionsartig zunehmen wuerde, Wissen und Weisheit aber bei weitem nicht so rapide. E-Mail ist heutzutage „wie wenn man nach einem langen Arbeitstag in der Dunkelheit nach Hause kommt und in der Kueche 70 fremde Personen vorfindet“ 🙂

Santander 1

Die Konferenz startete mit den obligatorischen Continuing Education Courses. Wie immer, war die Qualitaet sehr hoch, wie mir auch zahlreiche Teilnehmer bestaetigen, die Themen zukunftsweisend.

  • Human Genome Information for Librarians
  • Copyright and the Electronic Library
  • Health economics Information: The Quest for Efficiency in Health Care
  • Evidence-Based Librarianship: How to make better decisions in library practice
  • Negotiating Skills in Electronic Journal Licensing
  • The semantic web, structuring medical information on the Internet

Auf dem deutschen „Markt“ gibt es nichts Entsprechendes. Will man auf dem Gebiet des medizinischen Bibliothekswesens auf dem Laufenden bleiben und sich fortbilden, stellen die EAHIL-Konferenzen eine einzigartige Moeglichkeit dar. (Sorry, auf der spanischen Tastatur gibt es leider keine Umlaute)

Nettes Zitat

Ryan Overbey, Ryan’s Lair, September 15, 2004. „I look forward to the day when librarians tell their grandchildren about bundled journal packages that cost over $10k a year, straining the already-strained budgets of research libraries, just because academics were too lazy and timid to publish in new fora with new technology. The grandchildren will laugh, and wonder how we could ever have been so stupid.“ [via Open Access News]