Research Data Alliance

aus dem Open Password Pushdienst vom 13.4.2018

National Library of Medicine:
Attraktiv für die breite Öffentlichkeit

„Wann lernen wir endlich, chinesisch zu lesen?“

Erste Plenarsitzung der Research Data Alliance in Berlin. Dieses Treffen mit mehreren tausend Grasroot-Leuten rund um die praktischen Seiten des Forschungsdatenmanagements soll in Zukunft alle sechs Monate stattfinden. Die Highlights:

Patti Brennan, Direktorin der National Library of Medicine, ging auf die neue gerade veröffentlichte Strategie der NLM ein und hob an Prioritäten besonders die Förderung von Public Access, die Langzeitarchivierung und die Forschungsförderung (hier vor allem in den Bereichen Gehirn- und Alzheimer-Forschung) hervor. Public Access ist nicht mit Open Access zu verwechseln. Vielmehr geht es unter diesem Label darum, die eigenen Bestände zugänglich und attraktiv für die breite Öffentlichkeit zu machen. In der Forschungsförderung wird es weitere der groß angelegten Längsschnittstudien geben. Aktuelle Schwerpunkte der NLM-Tätigkeiten sind:

• Data commons, fair data;

• Entwicklung neuer Methodologien, und zwar vor allem in den Bereichen Discovery und Analytics;

• Einführung neuer Tools für Wissenschaftler und Bibliothekare und damit verbundene Weiterbildungsmaßnahmen.

Auch in der National Library of Medicine ist die Arbeit mit nicht-textuellen Materialien im vollen Gange. Die bisherige Fokussierung auf Repositorien wird Schritt für Schritt durch eine neue Konzentration auf „Dynamic Discovery“ abgelöst.

Investitionen in Wissensmanagement, so Frau Brennan zum Schluss, seien derzeit die entscheidende Zukunftsinvestition. Wissensmanagement müsse zu einer globalen Landschaft zusammenwachsen. Damit werde die internationale Zusammenarbeit wichtiger. Dies war eine Botschaft, die von den Teilnehmern gerade aus den USA gern gehört wurde.

Janhui Li, der CAS (Chemical Abstracts Services) für China vertrat, mahnte den Westen: Dieser müsse globaler werden. Zwar werde mittlerweile die wachsende Bedeutung Chinas als Wissenschaftsnation anerkannt. Aber nach wie vor würden wichtige Entwicklungen in China übersehen. „Wir Chinesen lesen Englisch. Wer im Westen liest chinesische Texte?“ Die mangelnden Kenntnisse korrespondierten zum Teil in fehlenden Handlungen. So könne insbesondere die Europäische Union im Setzen internationaler Standards aktiver werden. Die Ergebnisse öffentlich finanzierter Forschung müssten weltweit öffentlich zugänglich sein.

Chemical Abstracts wird in den nächsten fünf Jahren zwei Milliarden Yuan in sein China-Geschäft investieren. In Pilotprojekten werden zwei Datenjournale gestartet. Dieser Bereich wird weiter ausgebaut.

Klaus Tochtermann von der Kieler ZBW hob die Bedeutung der European Open Science Cloud und ihrer Umsetzungsinitiative GO FAIR, insbesondere ihrer Implementierungsnetzwerke, hervor. GO FAIR hat das Ziel, auf die Auffindbarkeit, Zugänglichkeit, Interoperabilität und Wiederverwendbarkeit von Forschungsdaten über Länder- und Disziplingrenzen hinweg hinzuwirken. Tochtermanns Vision war die eines „Global Internet of Fair Data and Services“.


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