Mißtrauen bei wissenschaftlichen Zeitungsmeldungen ist angebracht

Darin halte ich es ja mit Hanns-Dieter Hüsch. Zeitungsmeldungen á la „Die Wissenschaft hat festgestellt: Tomaten sind tödlich, Karotten lebengefährlich“ und am nächsten Tag heißt es dann: „Tomaten sind gut, Petersilie ist lebensgefährlich“ begegne ich grundsätzlich mit großer Vorsicht. Umso mehr, wenn die wissenschaftlichen Entdeckungen so gut in unser Weltbild passen wie die von den Frauen, die beim Speed-Dating wählerischer sind als Männer. Wie Wissenschaft Online nun schreibt, lag das aber einzig und allein beim Versuchsaufbau: Frauen blieben sitzen, Männer wechselten die Tische/Partner. Sobald es umgekehrt ist, also die Männer sitzen bleiben, verschwindet der Effekt der größeren weiblichen Zurückhaltung.

Wobei es immer wieder verblüffend ist, dass so geringe, kaum signifikante Unterschiede wie 50 zu 43% (Männer wollen 50 Prozent der Frauen kennenlernen, Frauen jedoch nur 43 Prozent der Männer) von den Medien zu dem Alles-oder-Nichts-Slogan eingedampft werden: Frauen sind grundsätzlich wählerischer als Männer!

Viel wahrscheinlicher (und wissenschaftlicher) scheint mir da das Ergebnis einer n=1 Studie zu sein, die ich heute mit einer nur mir bekannten Versuchsperson 😉 durchführte: 100% aller Zeitungsleser glauben noch die dümmsten Meldungen. Die genaue Ursache ist nicht bekannt, es wird über einen Blackout der Großhirnrinde spekuliert…

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