Beer-Review statt Peer-Review: Der Elsevier/El-Naschie-Fall


(c) Daniel Mojon

Die vereinigte Blogosphäre (und auch ZEITungen) hatten sich ja letztlich köstlich über Elsevier amüsiert. Da wollte ich nicht auch noch in die Kerbe hauen, zumal ich etwas spät dran war. Aber heute fiel mir obiger Cartoon in die Hände, der die ganze Geschichte trefflich charakterisiert.
Also, was war los? Geht es gegen Open Access, ist Elsevier immer schnell mit dem Vorwurf bei der Hand: „Die machen kein ordentliches Peer-Review und veröffentlichen nur minderwertige Forschung.“ Nun stellte sich heraus, dass die Elsevier-Zeitschrift Chaos, Solitons and Fractals (mit einem respektablen Impact von 3,025, aber das ist eine andere Geschichte) über Jahre wohl gänzlich ohne Peer-Review auskam, da der Herausgeber identisch mit dem fleissigsten Autor war. El-Naschie, so heißt der smarte Knabe, ist nun zurückgetreten worden als Herausgeber. Begrenzung eines Schadens, der noch lange nachwirken wird, und der kompletten Zunft einen Bärendienst erwiesen hat.
Da fällt mir die Nature Publishing Group ein. Vielleicht ist deren Modell, alles inhäusig zu editieren, doch besser als das blosse Vertrauen auf die Wissenschaftler, so nach dem Motto: Ihr macht das Wissenschaftliche, wir das Geschäftliche. [Danke an Lothar und Betty für den Hinweis]

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