Elsevier: Hochpreispolitik, schamlos?

Edlef weist in netbib auf den Artikel von Hans Kopp im Bibliotheksdienst (Heft 5, 2007) hin: „Europäische Bibliotheken als Objekte einer schamlosen Hochpreispolitik“ (ab August online)

Der Autor fragt beim Verlag Elsevier an, womit die unterschiedlichen Preise eines Zeitschriftenpaketes zu erklären sind. Die UB Regensburg bezahlt für das Paket 548.231 Euro,

Für Kunden außerhalb Europas (…) gelten jedoch $-Preise. Wäre daher die UB Regensburg in einem der arabischen Emirate gelegen, so wären umgerechnet nur 443,193 für das gleiche Zeitschriftenpaket an den Verlag zu entrichten (Kurs April 2007).

Das sind mehr als 100.000 Euro Unterschied für das gleiche Produkt. Natürlich gibt es vom Verlag Elsevier auch eine sehr befriedigende Erklärung für dieses Phänomen

die Preise seien eben so festgelegt.

Eine rationale Erklärung wurde nicht gegeben. Wahrscheinlich muss man mal wieder auf den zeitlosen Text von Klaus Franken hinweisen, in dem sehr gut erklärt wird, warum die Zeitschriftenpreise für Bibliotheken eben so hoch sind wie sie sind…Die Zeitschriftenkrise – Briefwechsel zwischen zwei wissenschaftlichen Verlegern

Naja, ob man es als „sachamlos“ bezeichnen kann, wenn man das nimmt, was der Markt hergibt? Man muß doch nur das Fernsehen anmachen, um zu wissen, was die Welt im Innersten zusammenhält: Die Börse und der beliebte Shareholder Value. Und da wird halt gejammert und lobbyiert, wenn Monopole drohen zu fallen. In der letzten Zeit ist Elsevier allerdings nicht mehr durch exzessive Preiserhöhungen aufgefallen.