9.ICML-Kongress: Mittwoch – Sessions

Nach dem Mittagessen gab es sechs parallele „Contributed Paper Sessions“ mit bis zu fünfzehn(!) Vorträgen in 2 1/2 Stunden. Da ich nicht alle besuchen konnte und aufgrund der ewigen Verspätungen kein vernünftiger Wechsel zwischen den Sessions möglich war, hier nur eine kurze Auswahl der interessantesten Vorträge:

(nach dem Vortrag einer Krankenschwester aus Jamaika weiss ich jetzt auch endlich, was eine Jamaika-Koalition ist, von der wir im brasilianischen Programm der deutschen Welle zwar viel gehört, die wir aber nie erklärt bekommen hatten)

Development and Innovation:

Information and Knowledge Management:

Scientific Communication:

Patients:

Human Resources:

  • Recruiting the next generation of biomedical sciences librarians: meeting increasingly complex information needs by building on a biomedical sciences educational foundation by Ana D. Cleveland et al., School of Library and Information Sciences, University of North Texas, Denton, USA
    Frau Cleveland stellte das couragierte Ausbildungsprogramm vor, dass durch einen Grant finanziert wurde und auch für Bibliothekare in übersee geöffnet werden soll.

  • A library-based bioinformatics program for first-year medical students by Michele R. Tennant u. Mary Jo Koroly, Health Science Center Libraries and U.F. Genetics Institute, University of Florida, Gainesville, USA
    Frau Tennant hatte sich einen Bioinformatik- und einen Genetik-Kurs für Medizinstudenten ausgedacht (wo nehmen die Leute bloss die Zeit und das Wissen dafür her :-?). Die Kurse sind teils verpflichtend, teils freiwillig. Mit spannenden, möglichst krankheitsrelevanten Beispielen (Progerie) werden Datenbanken wie Blast, GenBank, entrez Structures, SNP, Gene, RefSeq etc pp erklärt. teils in Hands-on Kursen (das ist besser), teils als Vorlesung (geht auch, da die Datenbanken so einfach und selbsterklärend sind!).

  • UKCHIP and the regulation of health librarians in the United Kingdom by Bruce Madge
    UKCHIP ist eine britische Organisation, die sich die Vertretung, Standardisierung und Professionalisierung aller Health Informatics Professionals weltweit zur Aufgabe gesetzt hat. Schnell registrieren, denn spätestens 2010 wird es verpflichtend: Bei jeder Bewerbung auf eine medizinbibliothekarische Stelle muss man dann angeben, welchen „UKCHIP-Level“ man hat.

Ein besonderes ärgernis bei diesem Kongress ist die Sprache: Während auf internationalen Kongressen die englische Sprache üblich ist und andere Sprachen übersetzt werden, gilt dies hier nur für die Panels – bei den Sessions ist es jedoch absolute Glückssache, ob der im Programm auf Englisch ausgewiesene Vortrag auch wirklich auf Englisch gehalten wird oder (was viel wahrscheinlicher ist) auf brasilianisch und ob (und dies macht die Angelegenheit endgültig zu einem Vabanquespiel) eine Simultanübersetzung vorhanden ist. Wie die Erfahrung mich heute gelehrt hat, gibt es eine übersetzung nur in den Konferenzräumen C und F. Das war falsch: Es gibt überhaupt keine Übersetzung in den Parallelsitzungen. Die von mir favorisierten Vorträge finden jedoch in den Räumen G und H statt … 🙄