iPad & E-Books: Der nächste Schritt zum Lehrbuch der Zukunft?

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Seit Ende Juni ist auch an der Zweigbibliothek ein iPad im Test. Es hat sich im alltäglichen Einsatz und bei einer Fachtagung bereits sehr gut bewährt. Das iPad ist vor allem ein mobiles Gerät zur spielerischen, komfortablen Darstellung von Informationen aller Art. Und genau in dieser Kombination – mobil, spielerisch, komfortabel, aller Art – liegen seine großen Vorteile gegenüber den Alternativen Smartphone, Laptop, EeePC (dessen Slogan „Easy · Excellent · Exciting“ es übrigens perfekt verwirklicht). Das macht wohl einen Teil des Hype ums iPad verständlich.

Ich kann mir den iPad sehr gut auf Station, bei Präsentationen oder in der Teamsitzung vorstellen – als Informationsmaschine, beladen mit E-Books, Literaturlisten, Arzneimittelverzeichnissen, Vorlesungsmitschnitten, Videos von Beispiel-Prozeduren (zB via iTunes U), E-Learning-Tools, aber auch in der Patientenaufklärung etc pp. Bei Röntgenbildern und elektronischen Patientenakten bin ich kritischer, da hier die ganze Sicherheitsproblematik in Krankenhäusern mit Datenschutz und Firewalls ins Spiel kommt.

Ganz interessant finde ich den Reiz des Spielerischen, die der iPad Apple-typisch vermittelt. Die Bedienung per Gesten kommt offensichtlich dem menschlichen Bedürfnis sehr entgegen, etwas durch “Begreifen” ausprobieren, erfahren und (kennen)lernen zu wollen. Insofern sehe ich hier auch für das studentische Lernen ein Potenzial, das meiner Meinung nach gerade in den Anfängen sichtbar wird – Stichwort: Nächster evolutionärer Schritt für Lehrbücher. Die Zweigbibliothek Medizin Münster wird hierzu in Kürze ein Angebot vorstellen. Dabei wird das Hauptaugenmerk auf Springer- und Elsevier-Titeln liegen, da die Lehrbücher des Thiemeverlags nicht iPad-tauglich sind.

Nachtrag: Wie ich gerade feststelle, trifft dies zumindest auf den us-amerikanischen Thieme-Zweig nicht zu. Dort wird an einer Portierung des Promotheus auf den iPad gearbeitet, deren erste Projektskizzen Steve Jobs bei der iPad-Einführung übrigens vorgestellt hatte.