EU-Kommission über DIGITALE BIBLIOTHEKEN

Mit 30. September 2005 wurde die Mitteilung der Kommission an den Rat, das Europäische Parlament, den europäischen Wirtschafts-und Sozialausschuss und den Ausschuss der Regionen zum Thema i2010: DIGITALE BIBLIOTHEKEN veröffentlicht.

In dieser Mitteilung finden sich Passagen wie:

  • Die Initiative zu digitalen Bibliotheken zielt darauf ab, Europäische Informationsquellen in einem elektronischen Umfeld interessanter und leichter zugänglich zu machen. Sie baut auf Europas reichem Erbe auf, das kulturelle Vielfältigkeit und Vielsprachigkeit mit technologischem Vorspurng und neuen Geschäftsmodellen verbindet. (Kapitel 2)
  • Bibliotheken und Archive sind bedeutende Sektoren im Hinblick auf Investitionen und Beschäftigung. 2001 bechäftigten europäische Bibliotheken 336.673 Mitarbeiter Vollzeit und hatten mehr als 138 Millionen eingetragene Nutzer. Ihre Auswirkungen auf die Wirtschaft im Ganzen sind beträchtlich. (Kapitel 3)
  • Die Menge und Vielfalt des Materials in Europas Bibliotheken und Archiven ist eindrucksvoll: Die Gesamtzahl an Büchern und gebundenen Zeitschriften (Bände) in europäischen Bibliotheken (EU25) belief sich 2001 auf 2.533,893.879. (Kapitel 4)

  • Bis jetzt ist nur ein kleiner Teil der europäischen Sammlungen digitalisiert worden. Digitalisierungsbestrebungen gibt es in allen Mitgliedsstaaten, aber alle Bemühungen sind zersplittert, und bisher war nur ein langsamer Fortschritt zu verzeichnen. Dieser Trend wird durch die Initiative von Google, 15 Mio. Bücher aus vier bedeutenden US-amerikanischen und einer europäischen Bibliotheken zu digitalisieren, verstärkt. Falls diese Initiative wie geplant umgesetzt wird, übertrifft sie bei weitem jegliche nationalen Anstrengungen der Mitgliedsstaaten. Auch in anderen Teilen der Welt werden Digitalisierungsmaßnahmen angestrengt. So haben beispielsweise Indien und China ehrgeizige Digitalisierungsvorhaben, die Materialien in unterschiedlichen Sprachen abdecken. (Kapitel 4)
  • In den Mitgliedsstaaten gibt es im Allgemeinen keine klare Strategie zur digitalen Bewahrung. In Fällen, in denen Bewahrungsbestrebungen bestehen, konzentrieren sie sich in der Regel auf den Erhalt von gefährdetem analogem Material, anstatt sich auf das Gebiet der Bewahrung digitalen Materials vorzuwagen. (Kapitel 6)
  • Im Rahmen des eContentplus-Programms stehen über den Zeitraum 2005-2008 60 Mio. Euro für Projekte zur Verbesserung und Zugänglichkeit und Nutzbarkeit von europäischen kulturellen und wirtschaftlichen Inhatlen zur Verfügung. (Kapitel 7)