Der österreichische Weg zur wissenschaftlichen Integrität

Nicole Föger: Der österreichische Weg zur wissenschaftlichen Integrität

Zusammenfassung: Die Österreichische Agentur für wissenschaftliche Integrität wurde als Verein gegründet und zählt mittlerweile 37 Wissenschaftsorganisationen als Mitglieder. Sie hat zwei große Aufgabenbereiche: Der eine umfasst die Untersuchung von Fällen wissenschaftlichen Fehlverhaltens, der andere die Bewusstseinsbildung, was gute wissenschaftliche Praxis ist und was sie für den Forschungsalltag bedeutet. Plagiate sind nur eine Kategorie des wissenschaftlichen Fehlverhaltens, sie werden in der internationalen Wissenschaftsgesellschaft oft milder bewertet als andere Kategorien wie etwa Datenfälschungen oder Datenerfindungen. Die Argumentation ist, dass letztere größere Schäden anrichten können. Plagiaten auf die Schliche zu kommen, ist durch kommerzielle Software, die Textübereinstimmungen erkennt, zum Teil einfacher geworden. Andererseits sind sie durch entsprechende Lehrveranstaltungen über richtiges Zitieren auch relativ einfach zu vermeiden: Richtiges Zitieren kann wie ein Handwerk erlernt werden. Darüber hinaus muss auch das Bewusstsein vermittelt werden, wozu man kennzeichnen soll, woher bestimmte Informationen kommen. Hier ist es sicher sinnvoll, schon in Schulen mit Prävention zu beginnen.

Schlüsselwörter: Österreichische Agentur für wissenschaftliche Integrität (OeAWI), akademisches Fehlverhalten, Plagiat, Plagiatsvermeidung, gute wissenschaftliche Praxis


Nicole Föger: The Austrian way to research integrity

Abstract: The Austrian Agency for Research Integrity counts 37 research institutions as member organizations. It was established as an association in accordance with the Austrian Associations Act. The agency has two major tasks. One is the investigation of cases of alleged scientific misconduct. The other is to raise awareness for good scientific practice and its significance for the daily work of a researcher. Plagiarism is just one category of academic misconduct. The scientific community often evaluates plagiarism as being a lesser form of scientific misconduct compared with others, e.g. data fabrication or data falsification, because fabricated data could have a more misleading influence on research, e.g. on the development of medical drugs or therapies. Nowadays detection of plagiarism is much easier with the help of appropriate software products. Furthermore plagiarism can easily be avoided by taking part in courses for correct referencing and citation. Certainly it would be very helpful to start with the prevention of academic misconduct already at secondary school level.

Keywords: Austrian Agency for Research Integrity, academic misconduct, plagiarism, prevention, good scientific practice

Artikel online frei zugänglich unter http://www.egms.de/static/de/journals/mbi/2015-15/mbi000333.shtml
Veröffentlicht: 12.08.2015

GMS Med Bibl Inf 2015;15(1-2):Doc06
doi: 10.3205/mbi000333; urn:nbn:de:0183-mbi0003334

Wie auch bei früheren Ausgaben von GMS MEDIZIN – BIBLIOTHEK – INFORMATION werden die Beiträge des aktuellen Schwerpunktheftes, jeweils mit Abstract in deutscher und englischer Sprache, in medinfo vorgestellt.

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