Gerd Antes fordert Erfahrungen mit Schweinegrippe aufzuarbeiten

Interessanter Artikel im Stern mit ausführlichen Zitaten unseres Cochrane-Mannes in Freiburg.

Über das Verhalten des Virus in der menschlichen Bevölkerung wissen Forscher noch weniger. So kritisiert Gerd Antes, dass der Staat zwar bereit sei, Millionen für einen Impfstoff auszugeben, aber andererseits kaum Geld vorhanden sei, um die Ausbreitung des Virus zu verfolgen. Das führe „zwangsläufig zu hoch spekulativen Aussagen über weitere Wellen“ und „völliger Unkenntnis, wie viele Deutsche bisher an der Schweinegrippe erkrankt sind“.

„Das größte Manko bei der ganzen Geschichte war die Kommunikation. Das war ein absolutes Desaster“, sagt Antes. In seinem Brief an die Gesundheitsministerkonferenz schreibt er, die Behandlung von H1N1 sei „ein intellektuelles, strategisches und logistisches Chaos, wie es wohl in den letzten Jahrzehnten im deutschen Gesundheitssystem kein Vergleichbares gegeben hat.“ Millionen Menschen seien monatelang verunsichert worden. Dabei ist weitgehend unstrittig, dass es richtig war, den Impfstoff zu bestellen. Man hätte aber klarmachen müssen, wie unsicher die Entwicklung der Grippe sei, sagen Antes und andere.