Abstimmung: Wo geht’s lang? (Wo sollte es lang gehen?)


Herr Korwitz (The Future of Medical Publishing in the 21st Century) hat mich auf die Idee gebracht, einmal zur Diskussion zu stellen, was in den nächsten – na sagen wir mal – 5 Jahren wohl die wichtigsten Themen für Medizinbibliotheken sein werden: Auf welchen/m Gebiet(en) werden wir die größten Veränderungen sehen, wo werden unsere wichtigsten Handlungsfelder sein (d.h. „Wo sollte es lang gehen?“). Mehrfachnennungen möglich. Hier ein Zitat aus dem von ihm zitierten Vortrag (Bousfield, Folie41).

Elsevier publishes more than six million pages of medical book and journal content each year. Clinicians have one immediate question: ‘What should I do next?’ The answer is very probably in the pages of medical books and journals; the trick is to get to that answer as rapidly as possible. Advanced CDS tools help healthcare professionals search for the answers they need quickly and easily, and then transform that information into actionable orders, care plans, procedural techniques and medication choices.

Unsere Umfragen um Jahreswechsel (Der Bibliothekar wünscht sich im Neuen Jahr …) sind ja berüchtigt. 😉 Zur Diskussion stehen zunächst* folgende Szenarien:

  • Klinische Informationssysteme (positiv: Bibliotheken binden sich und ihre Ressourcen in KIS ein und werden dadurch sichtbarer, negativ: Kliniken kaufen Komplettsysteme mit Literaturzugang ein)
  • Open Libraries (Bibliotheken unterstützen Open Access und Langzeitverfügbarkeit z.B. von Raw Data, werden Teil der Openness-Bewegung)
  • 5-Sterne Lernumgebung für Studenten („Undergraduate Service Library“: Bibliotheken werden zu hochqualitativen Arbeits- und Lernumgebungen für Studenten mit allem nur denkbaren Zipp und Zapp: Kaffee- und Snackbar, Zeitungen, Servicepersonal, Ruheräume mit und ohne NTV, Medien und Lern/Prüfungsräume aller Art)
  • Mobile Services (Bibliothek benutzt modernste Kommunikationsgadgets (s.o.), um Ressourcen (und Infokompetenz) zum Benutzer zu bringen)
  • Open Access versus Etat: Bibliotheken werden zwar als notwendig angesehen, aber ihnen werden die Etats gekürzt und das kommerzielle AbowirddurchdieBibliothekbezahlt-System zu Open-Access-Förder-Systemen umgebaut
  • Finanzkrise -> Etat- und Personalkürzungen: Starke Etatkürzungen, diesmal auch im personellen Bereich. Schleichender Kollaps des kommerziellen AbowirddurchdieBibliothekbezahlt-Systems.
  • Bibliotheksfusionen: Wir sehen das ganze Spektrum von Aufgabenauslagerungen und Spezialisierungen bis hin zu kompletten Bibliotheksfusionen. Verwaltung elektronischer Zeitschriftenabos wird immer weiter zentralisiert (jetzt schon: EZB, Konsortien, Nationallizenzen). Auch dies also ein Weg zur reinen Studentenbibliothek/Undergraduate Library.
  • Medizinbibliothekare werden offensiv, machen Hausbesuche (bring clinical intelligence to the point of care (Bousfield, Folie25))
  • Literatur analysieren, EBM produzieren (Medizinbibliothekare sind HIP (Teil des Health Improvement Process)

* Wenn Sie noch mehr Ideen oder Zukunftsvisionen haben (alles andere würde mich enttäuschen!), dann bitte hier als Kommentar anfügen, ich nehme es in die Umfrage auf. Ansonsten bleibt mir nur Ihnen allen ein schönes und besinnliches Weihnachtsfest zu wünschen und alles Gute zum neuen Jahr!