subito wird heftig kritisiert – distanziert sich nun auch der DBV?

Gestern kam eine Heise Online-Meldung zur Online-Fernleihe via Subito nur noch mit digitalen Fesseln mit Zitaten von Harald Müller, der bereits 2004 bei der AGMB einen Vortrag zu dem Thema gehalten hatte.

Der Lieferdienst habe sich mit seiner falschen Auslegung der Urheberrechtsnovelle „über den Tisch ziehen lassen“ von den Verlagen und deren Lobby, dem Börsenverein des deutschen Buchhandels, wettert Harald Müller, Direktor der Bibliothek des Max-Planck-Instituts für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht in Heidelberg. Der gegenüber der Öffentlichkeit bislang weitgehend verborgen gehaltene „Knebelvertrag“ sei „katastrophal“ für die Nutzer wissenschaftlicher Informationsdienste und „sabotiere bewusst den Willen des Gesetzgebers“.

Einem Studenten, der durchschnittlich fünf Euro pro Tag für Essen und Trinken ausgebe, darf laut Müller für eine Kopie geistiger Nahrung auf keinen Fall mehr abgeknöpft werden als sein Tagespensum für Aufwendungen gegen Hunger und Durst hergebe. Der Deutsche Bibliotheksverband (DBV) will sich dem Vernehmen nach vom Treiben Subitos distanzieren. Es gebe derzeit keine Notwendigkeit, aufgrund des neuen Urheberrechts Verträge mit irgendwelchen Parteien für den Kopienversand abzuschließen.

In den Heise-Kommentaren wird nicht nur der geballte Frust der (bisherigen) subito-Nutzer sichtbar, sondern auch eine gewisse Enttäuschung darüber, wieso ein so gutes und funktionierendes System wie subito nun gegen die Wand fährt.

Dazu der passende Spruch von Peter Suber: When compliance with copyright law undermines the purpose of copyright law.

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