Medizinbibliotheken landauf landab mühen sich redlich ab, ihr Zeitschriften- und Datenbankangebot durch organisierten Testphasen zu optimieren. Aber wie jeder weiß, ist diese ein mühsames Geschäft, da selten Rückmeldung zu bekommen ist. Die Medizinbibliothek Magdeburg beklagt nun in ihrem Newsletter ganz unverblümt diese Trialmüdigkeit:
In Auswertung der Statistik ist eine gute Nutzung nachweisbar. Leider fehlt jegliches Feedback vom Anwender, welches für bedarfsgerechte Erwerbungsentscheidungen wichtig ist.
Ich nehme deswegen auch schon lange nicht jedes Trialangebot der Verlage an. Es muß eine Reihe von Kriterien erfüllen, damit sich der Aufwand auch lohnt:
– sinnvolle Ergänzung des vorhandenen Spektrums
(- paßt gut ins Erwerbungsprofil)
– ev. Erweiterung einer vorhandenen Plattform
– bezahlbar
– mindestens zweimonatige Trialphase
– lieber sechsmonatige Trial (dann auch Paid Trial)
– „ernsthafte“ Trials: entschlossene Marketing-Begleitung durch die Bibliothek
– Anbieter liefert zeitnah Benutzungsstatistik
Nachtrag: Heute zwei Angebote für Trials bekommen, darunter von einer Fachgesellschaft für ihre 4(!) hochspezialisierten Zeitschriftentitel für einen Zeitraum von 2(!) Monaten. Die Dame – aus dem fernen London – sprach allerdings so ein zuckersüßes Englisch-Deutsch, dass ich es nicht über das Herz brachte, sie direkt abzuwürgen …