Ein Leben als Emailempfänger: Zum Lachen oder Weinen?

Dass man von chinesischen, nigerianischen und nordamerikanischen Anbietern mit obskuren Tränken zum Gedeihen des Liebes- bzw. ewigem Lebens überschüttet wird, daran ist man ja bereits gewohnt wie an das wöchentliche CIP-Heft und stutzt höchstens, wenn der brave Pegasus 4.4 keine Mails im Spamordner verzeichnet. Doch dass man auch aus deutschen Landen, von deutschen, BMBF-geförderten Fachinformationszentren unverlangt Mails zugeschickt bekommt, war mir neu.

Richtig aufhorchen ließ mich aber der Fakt, dass in diesen Massenmails keinerlei Angaben darüber zu enthalten waren, wie sie abzustellen wären, wie man dem Verteiler entkommen könnte – Null. Der typische deutsche Fachreferent mag zwar eine aussterbende Spezies sein, aber verzagen, die Hände in den Schoß legen und bürokratisch brav mit nicht endenwollender Geduld, ja Schicksalsergebenheit jeden Morgen seine Mail von diesem FIZ-Kram manuell zu säubern, das hieße ihn derbe zu unterschätzen! Man schreibt an die angebene Email mit der freundlichen Bitte um Austragung aus dem Verteiler – Nichts, die Mails trudeln weiter ein. Man schreibt ein zweites Mal, diesmal an den Unterzeichner der Mail – In einem Telefonanruf(!) wird sich wortreich entschuldigt und der Fall scheint damit endgültig erledigt. Endgültig? Nein! – Zwei Tage später trudelt die nächste Werbemail für irgendeine sensationelle Patentdatenbank ein. 😯 HÄ? Wo lebe ich??

Als nächste Social Software wünsche ich mir ein Tool, das Emails nicht nur nach Spam und Nicht-Spam selektiert, sondern die Arbeitszeit anzeigt, die voraussichtlich vergeudet wird, sobald man diese Mail öffnet. Was ich jetzt tue? Keine Ahnung, aber vielleicht nehme ich den Verursacher einfach in einen meiner Verteiler auf. :mrgreen:

Die Kategorie ist Fun, der Bericht ist Fakt.