Inforum 2005, Teil 5: Weblogs

Weblogs sind im Kommen, Weblogs sind ein Dauerthema, zumindest in den USA, zumindest in den Newspapern: Davon konnte ich mich mal wieder auf dem Flughafen ueberzeugen, als mir eine aktuelle USA Today mit einem duemmlichen Kommentar ueber Weblogs in die Haende geriet. Dem Kommentator fiel nichts besseres ein, als mehr oder weniger zu argumentieren: Ok Jungs, Weblogs sind mega-in, aber das waren auch schon mal andere Sachen wie z.B. Desktop Publishing in den 80ern oder Webseiten in den 90ern. Und was ist aus diesen Sachen geworden? Keiner surft doch mehr „just for fun“ durch’s Netz ! Also, keine Panik: Die ganze Blog-Superhype ist bald Schnee von gestern. Superargument! 🙄 Manchmal erinnert mich diese undifferenzierte Alles-in-einen-Sack-und-draufhauen-Geschreibsel an das Pfeifen im Wald, wenn man seine Angst (vor dem Verlust des Meinungsmonopols?) vertreiben moechte. Wenn Weblogs wirklich die Webseiten der 2000er sind, dann sollte man sich aber schnell damit beschaeftigen. Und was ist schlimm an einer Hype, einer Faszination? Ich erinnere mich noch genau an das Mailing von Michael Schaarwaechter in Inetbib 1994, er haette in einer halben Stunde mal eine Webseite fuer die UB Dortmund aufgesetzt, das waer‘ nicht so schwierig. Und dann habe ich das auch gemacht – und es war faszinierend. Ansonsten haette die ULB vielleicht heute noch keine Homepage 😉 . Ich will nur damit sagen, dass neue Dinge (wie schon Hermann Hesse wusste) natuerlich einen besonderen Spass machen. Sonst wuerde keiner den Aufwand betreiben. Und natuerlich geht der Spass dann auch wieder vorbei. Aber das ist doch ueberhaupt nichts Schlimmes, sondern liegt in der Natur der Sache, in der Natur des Menschen. Und dann Weblogs dauernd auf eine dumm-penetrante Art und Weise mit Spam zu vergleichen – igittigitt!